Italianische Musik in Saint-Denis

10 Dezember 2016

“Freunde der Kern-Orgel” in Gerstheim hießen Giorgio Parolini, italianischen Organist und Professor, willkommen.

Auf Einladung der „Freunde der Kern-Orgel“ in Gerstheim, Giorgio Parolini interpretierte eine Auswahl italienischer Orgelmusik, außer einem kleinen Umweg über eine Transkription des bekannten h-moll Konzerts von Vivaldi von dem Deutschen Johann Walther, die weniger bekannt ist als die von Bach. Das Programm stand unter dem Motto, wunderbare aber unbekannte Werke zu entdecken. Ein bescheidenes Publikum würdigte Parolinis reiche Registrierungsarbeit.
Die Werke Frescobaldis gewählt für dieses Konzert litten etwas unter der klanglichen Unklarheit, da das Instrument nicht wirklich für diese Musik geeignet ist, besonders im Plenum. Andererseits konnte sich der Organist vollständig in den Stücken von Bossi oder Pietro Alessandro Yon entfalten, die eher dem Charakter des Instruments entsprechen.
“Thème et Variations” von Marco Bossi war offensichtlich das Herzstück des Abends, in dem die Pedalarbeit die volle Aufmerksamkeit des Instrumentalisten erfordert. Die verwendeten Registrierungen zeigten die vielfältigen Möglichkeiten der Kern-Orgel. Ebenso in der überraschenden und lebhaften “Rapsodia Italiana” von Yon mit ihren spielerischen Klängen, die auf populären italienischen Themen basiert.
Dieses wahrlich vielseitige Programm, das jedoch den vom Verband festgelegten Richtlinien entsprach, begeisterte das Publikum, das dem Künstler lange Zeit für die Raffinesse seines Spiels und seiner Virtuosität applaudierte.
Parolini fand die Orgel ganz nach seinem Geschmack und ist bereit, für neue musikalische Abenteuer aus Italien nach Gerstheim zurückzukehren.

Rémy Klipfel (L’Alsace, 10. Dezember 2016)