Ein gutes Konzert von Giorgio Parolini

Der bereits bekannte Zyklus „Organo in Concerto“ im Alfred-Kraus-Auditorium umfasste am Sonntag in Zusammenarbeit mit der Sociedad Filarmonica de las Palmas de Gran Canaria ein Konzert des hervorragenden italienischen Organisten Giorgio Parolini, das von einem der größten Publikumszahlen begleitet wurde. Er begann mit dem berühmtesten der Präludien von Buxtehude, einer üppigen Fantasie, die Variationen über das Thema im Pedal entwickelt und das Beste des Kontrapunkts zeigt. Danach folgte einer der meisterhaftesten „Leipziger Choräle“ (BWV 654) von Bach, mit einem sowohl ernsten als auch melancholischen Charakter. Immer von Bach das „Konzert in a-Moll“ (BWV 593), das eine wörtliche Transkription eines der berühmtesten Streicherkonzerte von Vivaldi ist. Parolini hat eine brillante und lebendige Version der beiden Allegri vorgelegt, mit einer sehr guten Lesart des ursprünglichen und geheimnisvollen zentralen Adagios. Eine schöne und kluge „Fuge“ für vier Stimmen von Schumann, die auf die vier Noten des Namens BACH geschrieben wurde, veränderte den Charakter des Programms, ohne die Mittel der Umkehrung und Rückstufung des Geschlechts zu vermeiden. Aber es ist ein anderer Klang mit Kraft und Pracht, der zum Triumph des Themas führt, bevor er mit einer sehr nüchternen und ruhigen Coda endet. Eine „Sonate“ von Bellini, offensichtlich mit Operncharakter in ihren zwei Themen, das erste ausrufend und das zweite melodisch, hat einen frivolen Akzent im letzten Teil des Programms gesetzt, mit zwei Stücken von Bossi (ein sanftes „Ave Maria“ und ein barockes und sehr ausgearbeitetes „Redemption“) und einer interessanten „Partita“ von Rogg über den Choral „Nun freut euch“: die Orgel des XX Jahrhunderts erforscht in sieben Variationen von zarter Dissonanz bis zu offener Atonalität, mit Studien über den Rhythmus und den Wechsel der Register reich an Wirkung. Dieser befriedigende Zyklus wird mit dem jungen spanischen Meister Juan de la Rubia fortgesetzt.

G. Garcia-Alcade (La Provincia/Diario de las Palmas, 13/04/2010)